Die politische und öffentliche Unterstützung für Migration und humanitäre Hilfe steht zunehmend unter Druck. Einige Politiker*innen und Meinungsmacher*innen tragen dazu bei, indem sie mit der “Angst vor dem Anderen” spielen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte und Schutzsuchende als Sündenböcke abtun. Rechtspopulistischen Erzählungen schüren Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft.
Die Podiumsdiskussion wollte einen anderen, positiven Blick auf Migration werfen – insbesondere so kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament, denn Migration ist Teil des alltäglichen Lebens. Menschen verlassen schon seit jeher aus verschiedenen Gründen ihre Heimatorte, sei es als Teil ihrer Familie, wegen neuer Lebensperspektiven oder auf der Suche nach Schutz und Sicherheit. Schon immer ziehen Menschen zu oder ziehen Menschen fort. Und schon immer treffen „Zugezogene“ auf Alteingesessene.
Spätestens seit der Nachkriegszeit spielt München in der Geschichte der Migration eine besondere Rolle. Im Rahmen der Anwerbeabkommen seit den 1950er Jahren kamen viele Menschen zuerst in München an. Und mit der Ankunft der vielen Schutzsuchenden im Sommer 2015 setzte die Münchner Bevölkerung ein Zeichen der Solidarität und der Willkommenskultur.
Welche Erfahrungen haben unterschiedliche Menschen gemacht, die in München ein neues Leben begonnen haben? Was macht der entmenschlichende Diskurs von rechts mit Menschen? Und wie kann, trotz aller Versuche der Spaltung, das Zusammenleben in der Stadtgesellschaft gelingen?
Es sprachen und diskutierten:
- Aicha Agrien, Peer-Mentorin im Lichtblick Hasenbergl
- Umar Barrie, Aktivist, Protestgruppe Sierra Leone Refugee Camp
- Orazio Vallone, Gewerkschafter
- Prof. Dr. Bernd Kasparek, Migrationsforscher, Berliner Institut für Migrationsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof.in Dr.in Gabriele Fischer, Professur für Gender, Migration und Diversity, Hochschule München
Moderation: Nadja Schlüter, Süddeutsche Zeitung
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