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Städt. Adolf-Weber Gymnasium: Schulpartnerschaft nach Teneriffa/Spanien

E+ Allgemeine Schulbildung

Städt. Adolf-Weber Gymnasium: Schulpartnerschaft nach Teneriffa/Spanien

Vamos a Tenerife…

… hieß es Anfang März 2024 für 19 unserer motivierten und interessierten Schülerinnen und Schüler des Spanischunterrichts der 10 Klasse am Städtischen Adolf-Weber-Gymnasium.

Denn im Rahmen des von Erasmus Plus geförderten und unterstützen Schüleraustauschprogramms mit dem Colegio Luther King Sur in dem idyllischen Örtchen Aldea Blanca in Teneriffa hatten die Spanischlernenden nicht nur die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch die Kultur und die Landschaft der vielfältigen Kanareninsel kennenzulernen und zu erkunden.

So machten sich die 19 SchülerInnen gemeinsam mit Frau Kaplaner und Frau Beiter am 5. März vom Münchner Flughafen aus für eine Woche auf den Weg nach Teneriffa. Dort angekommen wurden sie von ihren spanischen Gastgebern, der dortigen Schulleitung Sra. Cambreleng Olma und den spanischen Partnerlehrkräften Lucía Santos und Claudia Casada sehr herzlich im Empfang genommen und mit einer kleinen Stärkung und kurzen Einführung zu den klimatischen und geografischen Besonderheiten der Insel in der Schule begrüßt.

Im Zentrum der gemeinsamen Projektarbeit in Spanien stand das Thema „Teneriffas Süden – ein Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Tourismus“. Im Rahmen dieses Projektes erforschten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren jeweiligen PartnerInnen vor Ort vor allem den Einfluss der Tourismusbranche auf die Überfrachtung des Raumes und die sechs Ökosysteme Teneriffas, die aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen und Mikroklimata auf der Insel eine besondere einzigartige und ökologische Vielfalt bieten. Die Jugendlichen machten sich deshalb während ihres Aufenthaltes im Rahmen von verschiedenen Exkursionen mit den unterschiedlichen Ökosystemen und der vielfältigen Flora und Fauna Teneriffas vertraut, welche in Teneriffa in besonderem Maße von der Tourismusbranche und den Wirtschaftsinteressen beeinflusst werden. Im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele lernten dabei die AustauschteilnehmerInnen, wie wichtig der Schutz des Lebens an Land und zu Wasser sowie auch ein nachhaltiger Tourismus ist.

Beispielsweise führte sie ihr Weg am zweiten Tag ihres Aufenthaltes bereits zum Fuße des Vulkans Teide, dem Wahrzeichen Teneriffas, der auch als Symbol der Insel in ihrem Wappen aufgegriffen wird. Der höchste Berg Spaniens ist das Herzstück des Teide-Nationalparks und zieht jährlich Millionen von Touristen an. Bei einer kurzen Rundwanderung bei den Roques de García im Parque Nacional del Teide lernten sie nicht nur die kolossalen Felsformationen als Reste der uralten Vulkanerruptionen kennen, sondern auch die karge Vulkanlandschaft, die einzigartige Geologie und Botanik. Der wohl bekannteste der bizarr geformten Türme aus vulkanischem Gestein ist der Roque Cinchado, der auch Finger Gottes genannt. Im nahegelegenen Besucherzentrum konnten sich die SchülerInnen anhand der dortigen Ausstellung mit Teneriffa aus geografischer Sicht und verschiedenen Höhenlagen der Insel vertraut machen. Bei einem weiteren gemeinsam Wanderausflug in das nördlich gelegene Anaga-Gebirge konnten sie am Donnerstag, dem dritten Tag ihres Besuches, dann die verschiedenen Höhenunterschiede und die Pflanzen und Tierwelt in einem geschützten Lebensraum wahrnehmen. Dank der klimatisch günstigen Bedingungen beherbergen der Laurisilva-Wald eine Vielzahl an endemischen und äußerst seltenen Pflanzenarten.

Besonders gefallen hat den Lernenden der Ausflug am Freitag zu einem der inselweit bekannten Charcos (wörtlich übersetzt: „Pfütze“), einem natürlichen von den Gezeiten des Meeres geformten Meeresbecken, das von den Einheimischen auch oft als Naturschwimmbecken genutzt wird, wenn der Meeresspiegel es zu lässt. Diese intermareare Zone in den Gezeitenbecken bietet eine besondere Heimat und Zuflucht für verschiedene Fischarten, Krebstierchen und Seeigel, welche die SchülerInnen gemeinsam mit den Biologen der LK Natur erkunden duften.  Nach einem kurzweiligen

Impulsvortrag über die Ökosysteme und Naturschutzgebiete Teneriffas fuhren die SchülerInnen und Lehrkräfte gemeinsam mit einer engagierten Meeresbiologin nach bei Palm-Mar. Dort untersuchten sie selbst das maritime Ökosystem in den Charcos, wobei die SchülerInnen die Rolle von Meeresbiologen übernahmen: Sie erledigten typische Aufgaben wie die Erhebung statistischer Daten zu den tierischen Spezies und zu Algenarten, die in der besonderen intermarearen Zone zu finden sind. Darüber hinaus bekamen sie einen Eindruck davon, wie wissenschaftliche Daten über dieses besondere Ökosystem erhoben und ausgewertet werden. Nicht unweit von Palm-Mar liegen die riesigen Hotelbunker der Touristenhochburg „Los Cristianos“, wobei die Hotelbauten und großen Kreuzfahrtschiffe die gesamte Südküste Teneriffas säumen. Welche Folgen die teilweise illegalen Wasserabflüsse der Tourismuskolosse für die Wasserqualität und die Lebewesen in dieser Zone haben, konnten die SchülerInnen beispielhaft an einem Fundort hautnah erleben: Ein unscheinbares Rohr mit unangenehmen Fäkalgeruch leitete ungeklärtes Abwasser hinab ins Meer nicht wenige Meter entfernt von den Charcos. Um der Verschmutzung der Küstengebiete entgegenzutreten, sammelten einige SchülerInnen auf den Wanderwegen entlang der Küste den dortigen Müll auf. Das Ziel dieses Projekts war die Bewusstmachung und Sensibilisierung hinsichtlich der Wichtigkeit des maritimen Naturschutzes für ein bestmögliches Weiterbestehen unseres Planeten.

Das anschließende Wochenende verbrachten die deutschen SchülerInnen jeweils in ihren spanischen Gastfamilien und nutzten die Zeit, um Ausflüge zu machen, surfen zu lernen oder einen gemeinsame Strandtag zu erleben. So besuchten einige den Siam-Wasserpark, das Küstenstädtchen Bocacangrejo und den Playa de Montaña Roja bei dem malerischen Dörfchen Médano. Vor allem die Insel aus der Perspektive ihrer spanischen Partner und ihren Alltag zu erleben, hat den deutschen SchülerInnen besonders gefallen. Es wurden Freundschaften und auch die ein oder andere Liebschaft geschlossen, die hoffentlich noch lange anhalten werden 😊.

Am letzten Tag ihres Aufenthaltes arbeiteten die SchülerInnen jeweils gemeinsam mit ihren Austauschpartnern in Kleingruppen daran, ihre täglichen Videodokumentationen, die sie während ihres Aufenthaltes gefilmt haben, zu einem Ergebnispräsentationsvideo zusammenzuschneiden. Dabei sind lustige, unterhaltsame, aber auch informative Videotagebücher entstanden, die ihre Erfahrungen und Abenteuer auf der Insel Teneriffa sicherlich ungemein in Erinnerung behalten werden. Wir freuen uns auf einen weiteren Austausch mit dem Colegio Luther King und heißen unsere Gäste auch jederzeit gerne wieder in München willkommen.

Hasta la próxima y nos vemos,

M.-C.Beiter

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