24neg_bildung_sport
lachende kinder international, mit daumen hoch im kreis, foto: istock, globalstock

Zusatzqualifikation „Schule der Vielfalt“

Diskriminierungskritische Pädagogik und Schulentwicklung

Bei mehr als der Hälfte der Münchner Kinder und Jugendlichen spielt Migration in der Familiengeschichte eine wichtige Rolle. Vielfalt macht ihren Lebensalltag aus – in der Familie, in der Kita, in der Schule, in der Freizeit.

Zeitgemäße Schulen gestalten Unterricht und das Schulleben diversitätsbewusst, diskriminierungskritisch und inklusiv. Hierbei spielen nicht nur verschiedene Migrations-, Sprach- und Glaubenserfahrungen eine Rolle, sondern ebenso unterschiedliche Erfahrungen und Lebensrealitäten etwa bezüglich sozio-ökonomischer Verhältnisse, gesundheitlicher Voraussetzungen, Geschlechterrollen und sexueller Identitäten. 

»Schule der Vielfalt« unterstützt Lehrkräfte und Schulen dabei, Vielfalt als Chance zu sehen, Schule und Unterricht entsprechend differenz-, macht- und kontextsensibel zu gestalten und dabei Diskriminierung auf individueller und institutioneller Ebene entgegenzuwirken. So werden Schulen und Lehrkräfte den Ansprüchen einer von Vielfalt geprägten (Stadt)Gesellschaft gerecht.

VORAUSSETZUNGEN / UMFANG

Es nehmen immer mindestens zwei, im Idealfall drei bis vier Lehrkräfte einer Schule teil. Der Umfang der Zusatzqualifikation beträgt ca. 19 Tage (verteilt über mindestens zwei Jahre).

BAUSTEINE DER ZUSATZQUALIFIKATION

ÜBERBLICK

BASISMODULE: Grundlagen
Im ersten Jahr führen die Basismodule (B) in Grundlagen einer vorurteilsbewussten und diskriminierungskritischen Migrationspädagogik ein. Dabei sind auch soziale Positionierungen bezüglich Geschlecht, Sozialstatus, Alter usw. mit im Blick und Aspekte von Macht und Diskriminierung werden umfassend reflektiert.

  • B1: Anti-Bias – Auseinandersetzung mit den Themen Macht und Diskriminierung auf der Grundlage eigener Erfahrungen mit Vielfalt und sozialer Ungleichheit.
  • B2: Rassismuskritik – exemplarisch vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte und Wirkungsweise von (Alltags)Rassismus, ausgehend von Prägungen, die durch die Sozialisation in einer ‚weißen‘ Mehrheitsgesellschaft bedingt sind.
  • B3: Schule und Intersektionalität – Entwicklung einer intersektionalen Sichtweise, die unterschiedliche Diskriminierungsformen in ihrem systemischen Zusammenwirken versteht, sowie entsprechender Handlungsorientierungen.
PRAXISMODULE: Schwerpunkte / Wahlbereich
Im zweiten Jahr wird die Reihe mit Praxismodulen zur Gestaltung des Schulalltags weitergeführt.
Die Teilnehmenden wählen mindestens drei Module aus den Schwerpunkten (C4 ist dabei obligatorisch):

  • C1: Sprache(n) / Mehrsprachigkeit – Möglichkeiten, Schüler*innen in ihrer sprachlichen bzw. mehrsprachigen Identität zu unterstützen und zu stärken.
  • C2: Elternbeteiligung – Handlungsperspektiven für eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern.
  • C3: Beratung und Vernetzung – Kennenlernen von Angeboten und Anlaufstellen, die bei der Beratung/Unterstützung von Eltern und Schüler*innen wichtige Partner*innen sind.
  • C4: Team- und Schulentwicklung – Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur vielfaltsbewussten und diskriminierungskritischen Weiterentwicklung von Schule im Sinne von Chancengleichheit, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit.

Im Wahlbereich (D) stehen Veranstaltungen aus dem vielfältigen Programm des Pädagogischen Instituts – Zentrum für kommunales Bildungsmanagement zur Auswahl, etwa zu Unterrichtsgestaltung, Schulprojekten, Demokratie- und Menschenrechtsbildung, Globalem Lernen und Internationalem Austausch, Genderpädagogik, Medienpädagogik oder Kultureller Bildung.
Nach Absprache werden hier auch passende Fort-/Weiterbildungsveranstaltungen externer Anbieter anerkannt.

ABSCHLUSS/ UMSETZUNG
Die Qualifikationsreihe findet ihren Abschluss in einer Abschlussarbeit/ Projektskizze, in der die Teilnehmenden an einem Beispiel Möglichkeiten aufzeigen, wie das Erlernte an der (eigenen) Schule umgesetzt werden kann – als Auftakt und Beitrag zu einem umfassenderen Schulentwicklungsprozess.

BEGLEITUNG der Teams und Schulen
Nach Abschluss der Zusatzqualifikation werden die Teilnehmenden durch Angebote zur kollegialen Fallberatung und zu Fachgesprächen mit Expert*innen im Schulalltag weiter begleitet. Städtische Schulen können auch schulinterne Fortbildungen (SchiLF) zu Themen der Zusatzqualifikation vereinbaren.

Seit dem Start 2013 sind 34 Münchner Schulen mit insgesamt 112 Lehrkräften (Teams von 2-4 pro Schule) an der Zusatzqualifikation „Schule der Vielfalt“ beteiligt. Im Januar 2025 ist die siebte Runde der Weiterbildungsreihe mit 18 teilnehmenden Lehrer*innen von 6 Münchner Schulen gestartet.

Die Teilnahme ist für städtische und staatliche Lehrkräfte im Stadtgebiet München kostenfrei. Interessent*innen an der nächsten Runde (Beginn Jan. 2027) können sich gerne an uns wenden – Kontakt siehe unten.

TERMINE

Termine Schule der Vielfalt V - 2021-2023/24

Abschluss

Zertifikatverleihung: absolviert

Termine Schule der Vielfalt VI - 2023-2025

Einführung und Grundmodule (A/B):

Modul A1 (Einführung): absolviert

Modul B1 (Anti Bias): absolviert

Modul B2 (Rassismuskritik): absolviert

Modul B3 (Schule intersektional): absolviert

Modul A2 (Zwischenbilanz): absolviert

Schwerpunktmodule (C):

Modul C1 (Mehrsprachigkeit):  absolviert

Modul C2 (Elternbeteiligung):  absolviert

Modul C3 (Beratung und Vernetzung): absolviert

Modul C4 (Team- und Schulentwicklung): absolviert

Wahlbereich (D) und Abschluss der Zusatzqualifikation:

Wahlmöglichkeiten und Termine werden im Rahmen der Veranstaltungen besprochen.

Termine Schule der Vielfalt VII - 2025-2027

Der aktuelle Durchgang der Zusatzqualifikation “Schule der Vielfalt” (2025-2027) hat Anfang 2025 begonnen (zu den Terminen des ersten Jahres siehe unten).

Der nächste Durchgang startet im Jan. 2027 . Anfragen und Voranmeldungen können gerne an uns gerichtet werden; Kontakt: imke.scheurich@muenchen.de.

Einführung und Grundmodule (A/B):

Modul A1 (Einführung): absolviert

Modul B1 (Anti Bias): Mi, 26.02. bis Fr, 28.02.25, jeweils ganztägig (Fr bis max. 15 Uhr) im Bildungshaus Achatswies

Modul B2 (Rassismuskritik): Mo, 21.07. bis Mi, 23.07., jeweils ganztägig 09-18 Uhr im Pädagogischen Institut, Herrnstr. 19

Modul B3 (Schule intersektional): Mi, 03.12. bis Fr, 05.12.25, jeweils ganztägig im Bildungshaus Achatswies

Modul A2 (Zwischenbilanz): Mitte Jan. 2026, Termin wird noch bekanntgegeben, 09-17 Uhr im Pädagogischen Institut, Herrnstr. 19

Fallberatung und Fachgespräche

An den folgenden Veranstaltungen können sowohl Absolvent*innen als auch Teilnehmer*innen der Zusatzqualifikation teilnehmen, sobald sie die Grundmodule B1 bis B3 absolviert haben.

Nächster Termin:

20. März 2025 um 14:30 – 16:30 Uhr (online): 

Austausch/Fachgespräch mit Dr. Amma Yeboah

Thema: Auswirkungen von Diskriminierungserfahrungen auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen sowie Möglichkeiten zu deren Stärkung in der Schule.

Dr. Amma Yeboah (ehem. Trainerin im SdV-Modul B2) ist Psychodynamische Supervisorin, Fachärztin und Psychotherapeutin in Köln

Anmeldung: imke.scheurich[at]muenchen.de 

 
 

 

ANMELDUNG / INFORMATION / KONTAKT

Bei Interesse an einer Teilnahme Ihrer Schule sowie für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Politische Bildung – Kontakt

Auf der Kontakt-Seite finden Sie die Kontaktdaten aller Mitarbeiter*innen.